Über empathieloses Pack

Ach du Scheiße, jetzt ist es also passiert. Ich hätte ja vieles für möglich gehalten. Ich bin ja geistig flexibel und betreibe mehrmals die Woche Vorstellungskrafttraining.
Würde beispielsweise die FAZ morgen titeln: „Schweine fliegen!“, ich dächte flugs an eine Werbe-Kollaboration zwischen örtlicher Metzgerei und einem Katapult-Verleihservice. Schließlich haben es heute weder die mittelständischen Handwerksbetriebe noch die Freunde mittelalterlicher Belagerungswaffen besonders leicht. Das verbindet und so einiges klingt ja bescheuert, bis es dann doch ein virales Video wird. SCHINKEN WINGS. Kann ich mir vorstellen. Aber dass ich jemals den Tag erleben würde, an dem ich
TIL SCHWEIGER einen progressiven Denker und moralisches Vorbild nennen muss, scheiß die Wand an.

Til Schweiger, der schon mal öffentlich eine Meldepflicht für Sexualstraftäter forderte.
Til Schweiger, dessen Genuschel an der Grenze zum Infraschallbereich vielerorts ein beliebtes Ratespiel für die ganze Familie darstellt.
Der Mann, der uns den Keinohrhasen und das Zweiohrküken geschenkt hat und nur noch schnell ein Schleifchen um die Fünfnasenspinne und den Dreisackelefanten wickelt.
Til Schweiger, der so sehr Mitte der Gesellschaft ist, dass sich Zugvögel an ihm orientieren. Selbst dieser Mann hat begriffen, die Nazis sind unter uns.
Und wenn sich selbst Til Schweiger positioniert, sich engagiert, kann ich dann weiter schweigen? Ich wollte mich nicht zur Flüchtlingspolitik in Deutschland äußern. Weil das eh schon alle tun. Weil ich nicht dachte, etwas Neues zum Thema beisteuern, die Lärmfronten durchbrechen zu können. Weil die Bilder sprachlos machen und es von der Sprach- zur Gehörlosigkeit manchmal ein bequemer, ein kurzer Weg ist. Aber auch, weil man es damit herbeiruft, das empathielose Pack.
Jeder Satz, jede Einlassung zum Thema ist eine Beschwörungsformel in den Ohren der besorgten Patridioten. Kaum, dass du die ENTER-Taste gefunden hast, hörst du hinter dir ein „Puff!“, und riechst diese unverwechselbare Mischung aus Schwefel und in Angstschweiß getränkten Tennis-Socken.

Könntest du die Gesichter hinter den Bildschirmen sehen, es wären die von Hunden, kurz bevor Herrchen das Stöckchen wirft. „Gleich geht’s los! Gleich geht’s los!“ steht es da in gotischen Lettern auf Stirne geschrieben, unter denen Speichel zäh auf Tastaturen tropft. Denn für das Pack ist immer Endspiel, ein wir gegen die, bei dem nur eine Seite gewinnen kann. Da gibt es kein Unentschieden und schon gar kein Miteinander, sondern nur die Furcht vorm Verlieren, vorm Verlieren auch nur des allerkleinsten Teil des eigenen Wohlstandes.

„Deutsche Kinder hungern, aber die haben alle iPhones.“, plärrt das Pack.
Ich möchte antworten, entscheide mich dann aber dagegen, weil ich dafür mein altes Nokia 5110 erst unter dem Hügel toter Kinder suchen müsste, der sich auf den Straßen türmt.
„Das sind doch alles nur junge Männer im wehrfähigen Alter. Das sind keine Flüchtlinge, dass sind Deserteure!“, schimpft das Pack bis ich mir wünsche, es gäbe irgendwo, wo es keinen stört, in der Uckermark vielleicht, einen netten kleinen Krieg für dich. Irgendein hübsches, ausgebombtes Dreckloch, in dem du schlammgesichtig zeigen darfst, dass das doch alles halb so schlimm ist und ich dich dabei nicht sehen muss.
„Wenn die hier schon auf Staatskosten rumlungern, könnten die doch z.B. Müll aufsammeln!“, verlangt das Pack! Es bedarf schon eines besonderen Verstandes, um derart multidimensionale, vielfach in sich selbst gestürzte Quantenblödheit hervorzubringen. Was denn nun? Sollen die Asylbewerber arbeiten? Dann bräuchten die eine Arbeitserlaubnis. Aber dann würden sie dir ja den Job wegnehmen. Das Pack argumentiert, dass hier nur niedere Hilfsarbeiten gemeint sind, die auch ein dressierter Dobermann zufriedenstellend erledigen könnte, worauf hin ich antworten müsste:
Sag ich doch.

„Nenn mich nicht Nazi, nur weil ich ausspreche, was viele denken!“, fordert das Pack.
„Ich bin weder links noch rechts!“, behauptet das Pack.
„Klar, deine Dummheit ist überparteilich UND orientierungslos. Das macht es gleich viel besser.“, antworte ich und bereue es sofort. Dem Affen Zucker geben, sagt der Volksmund. Ich habe dem Affen gerade keinen Zucker gegeben, sondern eine Crack-Kalaschnikow. Feuerstöße aus Silben, jedes Ausrufezeichen eine Patrone, zerfetzen das Bisschen Deckung, dass ich mir aus meinen Argumenten gezimmert hatte.
Es herrscht Krieg in den Köpfen, doch gestorben wird da auch.

Und dann holt das Pack aus seiner Höhle die ultimative Waffe, die GUTMENSCHENKEULE, und ich frage mich: Echt? Was sagt es über dich aus, wenn deine schlimmste Beleidigung darin besteht, mich einen guten Menschen zu nennen? Du könntest mich einen halbgebildeten Mediengläubigen, eine Zecke am Skrotum des Volkskörpers oder auch Erzherzog von Großkotzistan nennen. Die ganze Welt der Körperflüssigkeiten steht dir offen und du entscheidest dich für Gutmensch?
Definierst du sich selbst dann als Schlechtmensch? Hältst du den Egoismus, die Unterdrückung für einen notwendigen Teil deiner selbst? Ich wäre so gerne ein echter Gutmensch, einer der Anderen hilft und daran glaubt, dass alles besser wird, solange man es nur immer wieder versucht. Es gelingt mir nur selten und noch seltener, seitdem du Pack in mein Leben getreten bist. Aber vielleicht muss ich auch nicht gleich ein Gutmensch werden. Vielleicht kann ich für den Anfang ein bisschen mehr wie Til Schweiger werden.

Über empathieloses Pack

32 Gedanken zu “Über empathieloses Pack

  1. Gutmensch schreibt:

    sorry, aber das ist einfach GEIL!
    Weiß jetzt nicht was ich mehr bewundern soll: Den Mut, Klartext zu reden, die Pointiertheit der Sprache, die den >thematischen Würgreiz zum Lachen werden lässtLachen im Halse stecken lassen<], oder die Klarheit des Gedankens im wirren Wortspiel?!

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  2. Christian Lempertz schreibt:

    Super geschriebener Text. Meiner Meinung nach jedoch zu einfach und absolut unnötig auf die destruktiven und vorurteilsbehafteten Aussagen des dummen Packs einzugehen. Es ist selbstverständlich, dass Du damit natürlich in diesem Umfeld nur positives Feedback erhältst. Dir ist ohnehin sicherlich nur wichtig, es einfach mal ausgedrückt zu haben. Mir ist bewusst, dass die Vielzahl der Vernünftigen denkt, wenn ich nichts dagegen sage, dann nimmt das Pack überhand. Ein nachvollziehbarer Gedanke. Meiner Ansicht nach jedoch, zumindest für den Bereich soziale Netzwerke, sogar kontraproduktiv. Das dumme Pack fühlt sich mit jedem vernünftigen Blog, jedem menschenwürdigen Kommentar und jeder konstruktiven Gegenargumentation bestätigt in ihrer Haltung. Ich denke, es wäre hilfreicher, wenn jeder von uns sich die Mühe machte, jeden rassistischen und vorurteilsbehafteten Kommentar zu melden bzw. sogar anzuzeigen. Unabhängig davon ob die Polizei dies als unnötig empfindet oder es zu einer endgültigen Anzeige kommt. Die Menschen hinter diesen menschenfeindlichen Kommentaren erreicht man nicht durch Gegenkommentare, egal wie schlau und ausgefeilt diese sein mögen. Ebenso wenig durch öffentliches Weiterverbreiten der sinnlosen Kommentare. Das Pack suhlt (unbeabsichtigtes Wortspiel) sich in dieser Promotion. Diese Menschen erreicht man, wenn überhaupt, nur durch Einzelgespräche bzw. Einzelkonfrontation (durch z.B. Anzeige). In der Gruppe wird dies sowieso unmöglich. Gerade in den sozialen Netzwerken reichen 1 bis 2 Likes für jeden Dumpfbackenkommentar aus, um den Kommentator das Gefühl von Macht zu geben. Leider gibt es von irgendwo eben immer Likes.
    Außerdem entsteht durch die immer zunehmende grundsätzlich wohlwollende und positive jedoch stets unnachgiebige und in vielen Fällen engstirnige Empathiebekundung mit gleichzeitiger vehementer Abstrafung konstruktiver Kritik eine Art umgekehrte Diskriminierung, die einen neutrale und objektiven Diskurs zur Flüchtlingsproblematik annähernd unmöglich macht. Dies kann dann zusätzlich den Eindruck erwecken, dass ein offener konstruktiver Diskurs gar nicht erwünscht ist. Neben den haltlosen Aussagen des Dummpacks gibt es durchaus konstruktive Gedanken und Bedenken zur Flüchtlingsproblematik. Keiner sollte vergessen, dass nun selbst die UN offiziell erklärt hat, dass besonders Deutschland akute internationale Hilfe in Bezug auf den immensen Flüchtlingsstrom benötigt.
    Ich kann durchaus in einem multikulturellen Umfeld leben und Flüchtlingen aktiv helfen. Doch trotzdem der Flüchtlingsproblematik kritisch gegenüberstehen. In meiner Wahrnehmung ist es jedoch bereits jetzt schon soweit gekommen, dass ich selbst für die oben genannte Aussage teilweise als versteckter Nazi beschimpft werde. Dies ist ein klares Indiz für „Reverse Discrimination“.
    Natürlich ist dies zunächst den rassistischen Äußerungen des Dummpacks geschuldet. Jedoch erschwert das vehemente in meinen Augen unnötige Gegenargumentieren und -beschimpfen eine freie und angemessene kritische Diskussion zur Flüchtlingsproblematik.

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    1. Hallo Christian, vielen Dank erst mal für deine ausführliche Antwort. Du hast schon recht, dieser Text ist aus einer emotionalen Grundhaltung heraus geschrieben worden. Er stellt weder den Versuch einer umfassenden und objektiven Aufarbeitung eines komplexen Problems dar, sondern ist dem Bedürfnis geschuldet, mich, nachdem ich zuviel Mist auf Facebook gelesen hatte, mit Worten säubern zu müssen.
      Ansonsten kann ich das Argument mit der umgekehrten Diskriminierung nur teilweise nachvollziehen. Richtig, auf beiden Seiten wird polemisiert und damit das Finden vernünftiger Lösungen für alle erschwert. Trotzdem glaube ich, und dein Kommentar bestätigt mich darin nur, dass man nicht in allem mit mir einer Meinung sein muss und sich trotzdem nicht persönlich von diesem Text angesprochen fühlen muss. Dieser Text richtet sich an eine sehr bestimmte Gruppe von Menschen. Eben das Pack, das gar nicht an einem Diskurs interessiert ist, sondern rassistischen Müll in die sozialen Netzwerke kippt. Diese Menschen müssen Gegenrede erfahren, weil sie sonst immer so weiter machen, sich immer weiter und immer mehr im Recht fühlen, denn es widerspricht ihnen ja keiner.

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  3. Jonas schreibt:

    Noch so ein Dummschwätzer, der sich mit substanzlosem Gerede profiliert. Setz dich doch mal für die wirklichen Ursachen dieses Dramas ein, du Vollhonk, statt deinen geistigen Dünnschiss zu verbreiten, die Stimmung weiter anzuheizen und genau das zu machen, was die Leute, die dieses Elend zu verantworten haben, wollen. Du bist so unterbelichtet, dass es schon weht tut, denn du schreist auch nur deine Drecksphrasen und suhlst dich hinterher in den lobenden Kommentaren du Dünnbrettbohrer. Das Pack bist du. Denn du kapierst nichts, du interessierst dich für nichts, und deine Dummheit stinkt zum Himmel.
    Macht endlich mal eure Augen auf, und kapiert was hier wirklich passiert. Wir Europäer werden bewusst in einen Bürgerkrieg getrieben, aber ihr hackt immer noch aufeinander herum. Tut doch endlich mal was gegen die Urheber!!!! Aber es ist ja gerade so „in“ das Feindbild in den eigenen Reihen zu bemühen, die bösen Nazis, die bösen Rechten. Wir sind die Guten, ihr seid die Bösen, darum reden wir gar nicht mit euch, denn ihr habt Schuld. Wer hat denn Schuld an dem Ganzen du dumme Fratze? Und das Schlimme, selbst wenn du meinen link gelesen hast, wird der Lerneffekt bei dir wohl ausbleiben, eher wirst du meinen Kommentar nicht freischalten. Aber glaube mir, auch du erwachst eines Tages aus der Matrix, nur fürchte ich, ist es dann zu spät!

    Das Geheimnis hinter der Massenzuwanderung

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    1. Hallo Jonas, gerne schalte ich deinen Kommentar frei, denn er illustriert meinen Standpunkt auf das Vortrefflichste.

      Was soll ich sagen? In dieser Welt ist es nicht immer leicht, Gut und Böse zu unterscheiden. Ja, oft ist es sogar so, dass diese Begriffe nur unterschiedliche Schattierungen von Grau sind. Aber vielleicht hat da auch nur jemand die Matrix nicht richtig verkabelt.

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    2. Du hast NICHTS…..aber auch GAAAAR NICHTS kappiert!

      DU BIST EMPATHIELOS, weil Du Dich nicht in die Lage eines Mensch hinein versetzten kannst, der vor Krieg und Verfolgung flieht. Das ist ziemlich traurig! Aber mit Trauer hast Du nicht viel am Hut….Du lebst in Deutschland, einem Land, dem man ERLAUBT hat, nach dem 2. Weltkrieg wieder auf die Beine zu kommen. Und wer hat das erlaubt!? Das waren die Nationen, die wir vorher mit Bomben und Krieg zugeschissen haben, WEGEN EUCH Nazi-Pack!!!!

      Wärst Du das Jude, oder als Afrikaner geboren wärst Du bestimmt auch Nazi, oder?`Hört sich verdammt unlogisch an, oder?

      Versuch mal abstrakt zu denken, dann klappts auch mit den Flüchtlingen…

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  4. SK schreibt:

    Dieser Kommentar ist meiner Meinung nach genauso sinnfrei, wie die des ‚empathielosen Packs‘.

    Kein Mensch wird empathielos geboren. Wenn jemand fremdenfeindliche Kommentare ablässt, dann wohl eher aus Angst oder Unwissenheit. Anstatt diese zu beschimpfen (wie das auch ein gewisser Herr Til Schweiger macht) heizt ihr die Diskrepanzen in der Gesellschaft nur noch mehr an.

    Ich kann verstehen, dass jemand Angst vor den Flüchtlingswellen hat. Ein Ende der Zuwanderung ist nicht in Sicht – wohin mit all den Menschen. Anstatt hier noch Salz in die Wunden zu streuen wäre es doch sinnvoller, den Menschen die Ungewissheit zu nehmen. Oder sie aufzuklären.

    Für mich (bekennender Nicht-Gut-oder-Böse-Mensch) ist es sonnenklar, dass Flüchtlingen geholfen werden muss. Jemand der vor Krieg flüchtet, fürchterliches erlebt hat, soll mit offenen Armen aufgenommen werden. Und gut betreut werden. Aber auch ich frage mich, wo es hinführen soll, wenn in einem Staat mit 8 Mio. Einwohnern (bin Österreicherin) dieses Jahr mit einer Viertelmillion Flüchtlingen gerechnet werden soll (kann diese Zahl gerade nicht belegen, habe sie aber gestern in einer Tageszeitung gelesen). Ich finde es auch seltsam, dass in meinem Dorf, von 39 Flüchtlingen 39 Männer mittleren Alters sind…

    Verstehen und aufeinander zugehen sollte die Devise sein. Menschen, die der Flüchtlingsdebatte kritisch gegenüberstehen sind weder Nazis, noch empathielos – zumindest eine Mehrzahl, da bin ich mir sicher.

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    1. Hallo SK,
      vielen Dank für deinen Kommentar, den ich gerne unterschreibe. Verständnis und Aufklärung sind die Schlüssel zur Bewältigung der Aufgabe! Es geht mir ausdrücklich nicht um „Menschen, die der Flüchtlingsdebatte kritisch gegenüberstehen“. Auch ich kann verstehen, wenn man sich Sorgen macht, denn ja, wir alle werden noch gehörig staunen, wenn sich die Situation weiterhin entwickelt. Aber das kann doch keine Rechtfertigung dafür sein, auf Facebook zu jubeln, wenn mal wieder im Mittelmeer Menschen ertrinken. Solche Leute sind nicht an einem Diskurs interessiert und verdienen Gegenrede.

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  5. Nicole schreibt:

    Klasse geschrieben!
    … und plötzlich kommen alle Erinnerungen an den damaligen Ethikunterricht wieder hoch. An alle Anthropologen, die sich schon vor über 400 Jahren mit der Frage nach dem Naturzustand des Menschen befasst haben. Aktuell geht die Tendenz wohl eher hin zu Thomas Hobbes‘ ‚homo homini lupus est‘.

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  6. Ich sag’s mal so – nicht jeder, der sich physisch in der Bundesrepublik Deutschland aufhält, ist hier auch angekommen. Erklär doch mal den Flüchtlingen aus Afrika, Syrien, Afghanistan oder dem Balkan, dass es hier in Deutschland vollkommen okay ist, wenn zwei Männer in der Öffentlichkeit Händchen halten und sich küssen. Oder gar, dass auch zwei Frauen, die knappe Kleidung tragen, viel mehr Haut zeigen als daheim üblich und miteinander turteln, durchaus nicht insgeheim auf ein Rudel strammer Hengste warten, die ihnen die Freuden der Heterosexualität demonstrieren. Dass bei der Planung einer Eheschließung die Braut ein Vetorecht hat und dass das in ein paar Jahren dann bei ihren Töchtern auch so sein wird, dürfte für viele auch ziemlich absurd klingen.
    Ebenso ist eventuell erklärungsbedürftig, dass es in Deutschland nicht okay ist, Juden zu verprügeln – und zwar nicht, obwohl die Deutschen dass doch selber bis vor siebzig Jahren mit Leidenschaft betrieben haben, sondern gerade deshalb.

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    1. Hallo. Zunächst mal vielen Dank für deinen Kommentar. Kann man das nicht auch etwas differenzierter betrachten? Nicht jeder Afrikaner, nicht jeder Afghane und nicht jeder aus den Balkan-Staaten ist automatisch homophob oder ein potentieller Vergewaltiger. Aber du hast völlig recht. Solche kulturellen Auseinandersetzungen werden uns bevorstehen und es wird nicht einfach werden, sie zu bewältigen. Aber die Frage ist doch, reicht das als Argument, uns abzuschotten? Ist das bereits ein triftiger Grund für öffentliche Hassbekundungen? Denn um solche ging es mir.

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      1. Mario Pamp schreibt:

        Nun ja, das bekommen sie schon mit und lernen damit umzugehen, ich war letztens mit jugendlichen Jugendlichen im Victoria-Park-Berlin und ein Pärchen war dort beim Nacktbaden an dem Mini-Wasserfall. Die Jugendlichen, teils streng gläubig, habe zwar etwas irritiert geschaut, aber ihnen ist klar, in Deutschland ist es anders und haben dies als gegeben hingekommen und es hat sich keiner negativ geäußert. Die die flüchten flüchten von genau dieser Radikalität. Sie möchten, das man ihren Glauben respektiert und sind durchaus bereit, die Freiheit unserer Kultur zu akzeptieren. Einfach mal nicht nur die Ängste andere sich zu eigen manchen, sondern selber sich mit den Menschen auseinander setzen. N ur so kann man sich ein eigenes Bild machen.

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      2. Tut mir leid, das so hart schreiben zu müssen. Aber wenn Du Dir die Situation der Schwulen in Afrika anschaust oder im Orient, dann ist geballte Homophobie dort die Regel, nicht die Ausnahme. Ich rufe nicht zum Abschotten auf. Aber ich warne vor überzogener Euphorie. Es sidn nicht nur potentielle Lynchmobs, die da zu uns kommen – aber auch eine Reise von mehreren tausend Kilometern macht niemanden automatisch zum Engel.
        Und persönlich bin ich sehr gespannt darauf, was passiert, wenn Flüchtlinge aus Syrien in einer deutschen Fußgängerzone auf salafistische Missionare treffen – und feststellen, dass deutsche Polizisten sie daran hindern, diesen Leuten das Fell zu gerben.

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  7. Tom schreibt:

    Einfach nur Danke!!! Ich wurde heute als Naziossi bezeichnet…. Huhu…. Ich schäme mich manchmal so über die dummdoofen Kommentare! Ja, ich bin aus Sachsen und mir gefällt Ihr Beitrag!!!

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  8. Dennis Gerstendörfer schreibt:

    Der Text war natürlich sehr gut geschrieben, ließ aber einiges an Verallgemeinerung offen. Nett war dadurch in der Kommentar Funktion zu lesen das es nicht an dem ist, aus diesem Grunde, sehr gern: Chapeau!

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  9. Jacky schreibt:

    Na immer noch glücklich alles und jeden hier rein gelassen zu haben…

    Komisch das immer mehr die das befürwortet haben diese stimmchen immer leiser werden:).

    Ihr werdet schon sehen und ich hoffe die, die das befürworten haben trifft es als erstes!!!!

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    1. Hallo Jacky. Schön, dass du da bist. Ja, ich bin nach wie vor glücklich, in einem Land zu leben, dass Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung Asyl gewährt. Danke auch für deine Sorge um die Laustärke meiner Stimme. Aber ich kann dich beruhigen. Trotz Erkältungssaison bin ich keinen Deut leiser geworden.

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